Meine Zeit mit Bart Bellon

Diese Zeit begann mit meinen ersten Hund Eick von Haus Leica, mein Fels in der Brandung, meinem Gentleman. 1996 war es immer noch selten, das man einen Hund mit Tennisball und Leckerli während der „Abrichte Zeit“ belohnt. Auch war es üblich, die Kommandos zu brüllen und die Hunde im Schutzdienst mit diversen Zwangsmitteln und Wurfgeschossen von Gummistiefel über 3er Holz bis hin zum Fahradspeichenrad beispielsweise vom Beißen im Versteck abzuhalten. Von dem Einfallsreichtum bei den Halsbändern und den Hilfsmitteln um eine Prüfung zu schaffen, will gar nicht erst reden. Als ich das alles gesehen habe wollte ich eigentlich meinen Schäferhund Welpen wieder abbestellen und doch einen Hund aus dem Tierheim retten. Aber ich hatte das Ziel in diesem „harten“ männerorientierten Sport es einfach anders zu machen, einen humanen Weg zu finden, einen Hund gehorsam und führig zu machen. Ich dachte damals schon, dass es doch gut sein könnte, wenn der Hund glaubt „ er hat es erfunden“ und ihn dafür mit einem Spielzeug zu belohnen.

Diese Idee stieß auf Achselzucken und Lächeln und sogar auf Ablehnung im Verein. Selbst mein Mann schaute recht betroffen, das ich dem Schutzhundesport eine „spielerische“ Note geben wollte, aber er versprach zu mir zu halten. Wenn alles Stricke reißen konnte man sich auf „ Blonde Frau mit großen Schäferhund berufen, Anfänger und keine Ahnung, die macht das nur zum Spaß“

Eick war der beste Anfängerhund den man sich vorstellen kann, er hat mir meine Unwissenheit nie übel genommen, er lernte schnell und problemlos, sein Trieb und Beuteverhalten war souverän und klar und stand uns nie im Weg. So ersparten wir uns oft die Schelte des Ausbildungswartes, mein Schutzdienst Helfer war mein Mann, so konnte ich dort meine Ideen ausprobieren,…er muss mich damals wohl sehr geliebt haben...lächel!

Wir standen oft allein auf dem Platz während die anderen im Heim dem gemütlichen Teil nachgingen oder belustigt meinen Ausbildungsversuchen zuschauten.

Eick machte es mir in allen Dingen leicht, ich zeigte ihm 20 Mal was „Sitz“ ist und er machte es, „Steh“ habe ich deutlich später beigebracht so hat er ich glaube, auf den Prüfungen, Sitz und Steh dreimal verwechselt. Geschwindigkeit war nicht wirklich entscheidend da konnte ich eh nichts dran machen, (zu dieser Zeit ;-) ) die Ausführung war mir wichtig.

Mit 16 Monaten suchte er eine 3er Fährte, dann sagte mal mir, das ich da noch Gegenstände reinlegen müsse und der Hund verweisen muss, ja das habe ich gemacht, Eick kam an seinen ersten Gegenstand im Leben, schnüffelte und legte sich hin, da ich ja nichts gesagt hatte weil ich so gespannt war, was er tun würde und nicht mit Leinenruck Platz gebrüllt hatte, sondern dann den Ball geschmissen habe, hat Eick immer verwiesen, sein Leben lang. Das war mein erstes AHA Erlebnis, aber in Worte konnte ich das
alles nicht fassen.

Im Schutzdienst war meine Idee, das der Hund glaubt er bestimme die Bewegung des Helfers, meinem Mann zu erklären, das er sich ruhig verhalten sollte und erst hetzen darf, wenn ich Eick freigebe, geschweige denn das er Ihn nicht anhetzen dürfe, hat mich starke Überzeugungsarbeit gekostet. Da es Ihm zu peinlich war, sind wir dann außerhalb der Übungsstunden zum Platz gefahren, damit es keiner sah.

Seine „Entschuldigung“ vor den Vereinskollegen sollte dann sein „ Der Eick wird bestimmt mal 68cm und 45 kg schwer und er wollte nicht, das ich später nur hinterher fliege, weil ich ihn nicht gehändelt bekomme“

Mein Mann war froh, dass er diese Ausrede für meinen Auftritt bei der folgenden Übungsstunde hatte, denn die Männer haben sich total belustigt abgewendet.

Denn Eick kam an lockerer Leine auf den Platz ruhig und aufmerksam, OBWOHL ein Helfer am Platz steht (also Typ der taugt ja nichts) es war ein Geschirr und eine Kette aufgezogen, ( Typ damit es nicht am Hals weh tut) wir trabten manierlich zur Hetzkette , er setzt sich und lässt sich ruhig die Leinen anlegen und hat den Helfer nur im Visier ( Typ der beißt eh nicht) ich stelle mich daneben, sagte Fuß, er schaut mich an ( da hörte ich merklich die Kinnladen der Zuschauer runterklappen, und leises Kichern.) Sage Helfer, wir beide schauen den armen (peinlich gerührten) Helfer an, und erlösen Ihn mit „Voran“ Eick legt los und der Helfer auch, Bellen, Beißen, Ruhe Aus, Voran, Sitz, Fuß im Stand.

Es war mucksmäuschenstill geworden,…unfassbar diese beklemmende Ratlosigkeit der Anwesenden. Das war mein zweites AHA Erlebnis, Erklärungsversuche des Ausbildungswartes, das der Hund vielleicht nicht taugt, das sollte ich später noch ein paar Mal hören, ...aber das ist eine andere Geschichte.

Mein Mann wurde seinen Spruch los und in Zukunft hatte ich meine Ruh, denn ich war „das blinde Huhn was auch mal ein Korn findet“, wo ich dann später unter den ersten 15 auf der FCI platziert wurde, war ich „der dümmste Bauer mit den dicksten Kartoffeln“. Es gingen viele Prüfungen mit Eick ins Land, und nie hat er mich im Stich gelassen, manches hätte er etwas schneller machen können, wie manche Richter sagten. Mein Ziel hatten wir erreicht, ein Team zu sein, und das war das Beste!

Zu dieser Zeit begann der große Run auf die Wunderwaffe, den „ Tacker“ Wilde Geschichten wie, das man damit alle Kommandos ausbilden kann, und das die Hunde damit sau schnell werden, und der Gehorsam im Schutzdienst geht ohne Probleme...! In dieser Zeit reisten mehr und mehr Hundeführer mit „Köfferchen“ zum Hundeplatz. Was ich in dieser Zeit gesehen habe mit dieser Wunderwaffe war durchweg Tierquälerei, ohne weiter darauf einzugehen,… einfach nur schrecklich!

Ich überlegte in dieser Zeit einen neuen Welpen zu kaufen,…mein Mann war ebenfalls sehr angetan von dieser Wunderwaffe, mein Kommentar dazu:

„ wenn ich jemals den Tacker benötigen sollte, höre ich mit allem auf. Auf keinen Fall würde mein geliebter Hund so eine schreckliche Schmerzmaschine tragen müssen“

 

Meine Zeit mit Bart beginnt...

Ich wollte schon immer mehr wissen, so haben wir viele OG´s besucht, gemeinsame Trainingsstunden absolviert, sehr zum Missfallen unserer Vereinskollegen, denn das galt als vereinsschädigend.

Mir aber war klar, wer nicht über den Tellerrand schaut, ertrinkt irgendwann in seiner eigenen Suppe.

Visionäre und Revolutionäre...

Das Gerücht von einem Belgier der sogar Seminare mit dem E Gerät anbietet und dabei noch die fachmännische Anwendung erklären würde, das machte mich kreuz wütend, eine Anleitung zur Tierquälerei, na das wollte ich sehen und dann würde ich aufstehen, und ihn verurteilen!! Es wurde gemunkelt, dass sich Mitglieder einer Tierschutzorganisation als Teilnehmer angemeldet hatten, die würde ich natürlich unterstützen!

Das war mein fester Plan,… aber es sollte ein ganz anderer werden…!

Also wollte ich mir vor der Verurteilung eine eigne Meinung bilden, und so fuhren wir im Frühjahr 2003 hin, mit Eick und Bax vom Schwarzen Troll als kleiner Knirps.

Eine kleiner Hundeverein, viele grimmige Teilnehmer (wohl doch mehr getarnte Tierschützer anwesend) gespannte gereizte Stimmung, dann ein Belgier mit Ziegenbart und Glatze, so wie ich vor Beginn hören konnte, im grottenschlechtem Deutsch, Kisten, Gerätschaften, Bambusstock und Reitgerten, ein Tisch der wie ein Marterpfahl aussah, mit seinen ganzen Leinen und dem Gestänge…was sollte denn der Ball und die Frisbee dort?

Würde ich die Quälerei der Hunde überstehen können?... mir wurde ganz schlecht, aber ich wollte es ja so,…meine eigene Meinung über diesen Belgier.

Guten Tag, mein Name ist Bart Bellon ich bin ein Junge, der immer auf der Suche ist, nach humanen System in Hundetraining… Ich habe begonne bei den harte Jungs im Ringsport, oihoiho..

..was human, wie jetzt??? Und er begann zu erzählen wie und wo er mit der Hundeausbildung begonnen hat, warum er glaubt das der Hund, als absoluter Egoist, in der Lage sein würde, freudig und schnell unsere Kommandos auszuführen…Wenn der Hund glaubt, er bestimmt die Situation!

..wie jetzt?? in der ersten viertel Stunde,… harte Ausbildung im Ringsport, mein geliebter Eick ein Egoist und nur auf seinen Vorteil bedacht… und dann AHA,….Wenn der Hund glaubt er bestimmt das Geschehen,…ich war verwirrt,…das war doch auch meine Idee, nur erklären konnte ich es nie.

Dieser Belgier konnte es!!

Mit Charme, Wissen, Bildersprache, Rollenspielen. Entertainment, Diplomatie und Freundlichkeit, Höflichkeit und Hunden die mit einfachem Handling Kommandos freudig ausführten. Der Tisch war kein Marterpfahl, sondern ein Aquarium, ok,… Eick war kein Delphin, aber immer noch besser als Marterpfahl.

Die Aura dieses Belgiers war allgegenwärtig und mit einer Vision ausgefüllt und getrieben.Er hat uns eingeladen, unsere Gehirne einzuschalten und einen neuen Weg in der Hundeausbildung zu gehen.

Bart wurde nicht müde, die gestellten Fragen zu beantworten, aber vor allem die nicht ausgesprochenen Fragen in den misstrauischen sogar feindlichen Gesichtern zu beantworten. Sein Auge für Hund und Menschen hat mich sehr beeindruckt.

Ich bin ein Maniac von Konsequenzen, …der Hund muss sich immer seiner Belohnung und Bezahlung sicher sein, aber auch seiner Bestrafung bei Nicht tun…

Ein Raunen ging durch die Menschenmenge… nun war die Stimmung echt explosiv. Er erzählte die Geschichte wie Tanzbären im Zirkus früher lernten, zur Musik zu tanzen. Unfassbar, mit heißen Kohlen….Menschen konnten echt grausam sein, aber es ging für alle ums Überleben,… damals!?!.

Ich hatte den Anlass, nämlich das E Gerät fast vergessen, denn Bart machte mit uns eine Reise durch sein Leben, seine Anfänge, seine Fehler, seine Erfolge und eigentlich ging es nur darum wie lernt ein Hund eigentlich.

...Kommunistisch oder Paradies beides ist Scheiß,… so wenig wie möglich so viel wie nötig,… Wenn du auf den Tacker drückst und Hund landet im Birnbaum,…oihoihoi oder du versuchst einen Esel zu tränken, der keinen Durst hat,…wird der Hund es lernen?... heute nicht, morgen nicht, nie im Leben…!

Verwehren/Begehren, Motivation/Frustration, negativ Lernen, Operant/ Klassische Konditionierung, … in meinem Kopf summte und brummte es, ich wollte alles hören, hatte aber schon Bedenken, ob ich überhaupt etwas verstehen würde und mit nach Hause nehmen konnte,…ich war angefickst, von diesem für mich neuen anderen Weg, der meinem Bauchgefühl so nahe kam aber mein Gehirn es sich nicht erklären konnte.

Es ist keine Raketenwissenschaft,…es ist eine Balance zu finden..that´s it!

Meinem Mann war es schon lange zu kompliziert, aber er hielt tapfer durch. Bart lud einen Hundebesitzer ein, seinen Husky auf den Tisch zu nehmen und ein wenig Futterarbeit zu machen,… Zauberei, der Husky der als ängstlich und schüchtern beschrieben wurde, machte alles interessiert mit( wahrscheinlich die erste spannende Aufgabe in seinem Leben) er wurde sogar komplett fixiert am Tisch, der Hund hatte kein Problem, die Anwesenden schon. Wie man weiß, tragen Huskys ihre Rute hoch, die Tatsache das der Husky total gelassen auf diesen kleinen Tisch festgebunden war und seine Rute etwas runter nahm, da er mit der Rute das obere Tischgestänge berührte, lies das Fass überlaufen, Einige Teilnehmer verließen den Raum unter Protest, andere riefen Tierquäler,…

Bart hat in seiner Erklärung geschafft, klar zu stellen das dieser Hund so gar keine Probleme, mit Tisch und Angebundensein hat, wohl aber die Menschen.

(Jahre später unterhalte ich mich mit Bart über dieses Seminar, und er sagte, das war eins der schwierigsten Seminare die er bis dato gehalten hat)

Bart hat eine Vision, eine Passion, die Ihn umgibt, und man hat die Wahl zu bleiben oder zu gehen,…ich wollte nur bleiben. Und er sollte mir und Bax morgen den Tisch einmal näher bringen,….

E Gerät ist kein Ausbildungsgerät, sondern ein Überwachungsgerät, wer schlecht ausbildet, kann durch ein E Gerät seine Ausbildung nicht besser machen…

Ich musste nach diesem Seminar meine Meinung ändern, es dämmerte mir das ein E Gerät sachgerecht angewendet, humaner sein könnte, als alle Hilfsmittel die ich bisher kennengelernt hatte.

Also liegt es doch an dem Einsatz und Fertigkeiten eines jeden Hundeführers, ob er nachdenkt oder einfach nur auf den Knopf drückt, Teufelszeug ist nicht das Ding, sondern die Hand, die es respektlos benutzt.

Revolutionär....

Zur dieser Zeit, hörte ich ebenfalls von einem charismatischen Zahnarzt, der ebenfalls neue Wege in seinem Verein erkämpfen wollte. Auch auf seiner Fahne stand, unter anderem das E Gerät zu legalisieren. Im Vorfeld war schon große Unruhe in den OG´s, da der Hauptverband, untersagt hatte, die OG Örtlichkeiten für ein Seminar dieses kämpferischen Zahnarztes zu Verfügung zu stellen. Aber wenn man etwas verändern will, ist man unbequem und kantig, und so war mein Interesse geweckt, zu hören was Helmut Raiser zu sagen hatte.

Diese Veranstaltung war so ganz anders, als die von Bart, die Teilnehmer- zahl war wesentlich größer, jedoch von Ihrer Einstellung ähnlich, überwiegend ablehnend und äußerst skeptisch eingestellt. Die Veranstaltung begann mit einer über 2 stündigen Rede von Helmut rhetorisch auf höchsten Niveau, durchdringend, kämpferisch und oftmals sehr provokant, von Ausbildung habe ich dabei nicht wirklich etwas gehört, da es eher um den Kampf David gegen Goliath ging. Der praktische Teil hat mich zur dieser Zeit wirklich erschüttert, es wurden Hunde vorgeführt mit Ausbildungskennzeichen auch oft höher geführt, aber alle Hunde hatten im Schutzdienst extreme Unterordnungsprobleme, und Helmuts Part als Helfer war wieder sehr provokant und überheblich gegenüber den Hundeführern.

...mach ihn ruhig…mach ihn endlich ruhig… hier hast du meinen Stock und der bekommt solange auf die Rübe bis er ruhig ist…

 

Jeder Hund bekam das E Gerät angezogen,…ich war doch ehrlich enttäuscht von der Veranstaltung. Mein Mann hatte die glorreiche Idee, das ich Eick doch vorführen könnte, da könnte der Zahnarzt ruhig mit der Peitsche knallen und Zischlaute von sich geben, Eick kann das doch. Dann könnte ich zeigen, dass es auch ohne E Gerät ginge…

Hm ich als Noname, ja ich wollte zeigen, dass es dann doch eben anders geht, denn das gesehene erinnerte mich doch sehr an die zahlreichen gehassten Bilder in den Übungsstunden.

So ging ich mit Eick auf den Platz mit Geschirr und Gliederhalsband, der erste Tadel, …“wo ist der Stachel und das E Gerät?“ … ich brauche keins!

Helmut kommentierte meinen Eick als großen Esel und ob er denn überhaupt beißen würde, denn mittlerweile waren wir ruhig an der Hetzkette angekommen und warteten auf weitere Befehle. Helmut knallte mit der Peitsche, zischzisch nichts passierte,..er kommentierte weiter wie der Hund es denn geschafft hätte eine Prüfung zu machen,…ich fiel ihm ins Wort (das sollte auch nicht das letzte Mal sein…lächel) das ich doch jetzt bitte Schutzdienst machen wollte und meinen Hund freigeben wollte, da mein Hund nicht über den Helfer freigeschaltet wird!,…..Es war wieder mucksmäuschenstill, ich wartete nicht länger und gab Eick auf den kurz sprach und regungslosen Helmut frei, danke Eick!!.. diesen Augenblick werde ich nicht vergessen, wie du gehorsam dich an und abstellen ließest und dann bei deinem Anbiss, Helmut chancenlos, beim Kontern hinter den Baum gezerrt hast.

Helmut sagte, das wolle er hier nicht sehen, ich sollte mein Pony schnell wieder einpacken, … ja ich wusste, das war jetzt keine positive für seine Sache dienliche Vorstellung, ich sagte Helmut dennoch, das Eick was gezeigt hat, worum es Helmut eigentlich geht,.. nämlich um Triebwechsel, nur hat Eick es ohne E Gerät gelernt.“

Ja diese Veranstaltung hat mich eher von Helmut und seinen Zielen entfernt.

Heute aber kann heute sagen, ich verstehe was Helmut antreibt und seine Vision, dennoch liegt mir seine Art und Weise nicht , wie er es versucht, den Menschen näher zu bringen.

Heute treffe ich Helmut immer wieder gerne und diskutiere mit Ihm über Hundetraining, wo bei er immer wieder gerne versucht, mir seine Farblehre und seine Begrifflichkeiten aufzulegen, aber ich weigere mich und ich versuche es immer mit Argumentationen, die in Helmuts Augen zu „menschlich und emotionalen“ klingen, dann lachen wir und schieben es spaßeshalber auf die Kommunikation zwischen Mann und Frau, denn wir beide wissen heute, das wir oft das gleiche meinen.

Neue Wege mussten her…

Es folgten Seminare bei Jogi, Knoche und Co., als ich 2005 endlich mit meinem Bax ein Wochenseminar bei den Pro Staff Team besuchen konnte ( siehe Bericht - Teamgeist gibt es doch).

Wir hatten es bitter nötig, denn unsere Schwarzen Teufel Bax und Bonnie, stellten uns mit Ihrem unbändigen Trieb und Ihrem Willen vor unlösbare Aufgaben. Manchmal fehlten uns Lösungen, die wir logischerweise auch von anderen OG Mitgliedern nicht bekommen konnten.

Bart brachte uns auf den Weg, er war amüsiert über dieses chaotische Team, zwei blonde Frauen und zwei schwarze Teufel. Bart erkannte das Potenzial der Hunde, die Persönlichkeiten der Hundeführer, und hat uns nicht die Lösungen verkauft, sondern die Möglichkeit gegeben, unserer Hunde zu lesen, uns zu Disziplinieren und die Fähigkeiten der Hunde zu fokussieren.

Er gab uns das Gefühl das wir es schaffen könnten, wenn wir uns nur darauf einlassen. Dieses Wochenseminar werde ich nie vergessen.

Bart mit seiner fast schon pädagogischen Führung, seiner Aura, seinem Wissen, und vor allem seiner Ehrlichkeit gegenüber uns und sich. Seine Vision ein Ausbildung System für alle bereit zu stellen, wo die Masse Hilfe bekommt, die Talentierten gefördert werden und die Elite begleitet wird. Hundesport für alle mit genug Motivation höher und weiter zu wollen und zu können, hat mich begeistert.

Wenn er mit seinen Hunden gearbeitet hat, war es damals alles Zauberei, ich habe Gänsehaut und schwitzige Hände beim Zuschauen, das,… oder nur so ein kleines Stück davon „ wollte ich auch.

Wir fuhren heim, und hatten den Schlüssel für die Teamarbeit mit unseren Hunden in der Tasche.

Die Zeit bleibt nicht stehen…

Weitere Seminare bei Knoche, Sporrer, Lapp, Blabanov, Glisnik folgten, vielen Dinge habe ich für mich mitgenommen, aber einmal im Jahr zog es mich auf ein Bart Seminar.

...ich will dich alles erzählen, was ich falsch gemacht habe, es ist kein Problem wenn, das du es heut noch nicht verstehst, so habe ich auch angefangen…

Man fragt sich warum immer wieder ein Bart Seminar, … für mich hat kein anderer so ein Charisma wie Bart, es war immer wieder anders, kein festes stoisches Programm, immer wieder neue Dinge tauchen auf, eigne Verbesserungen seiner Ausbildungsarbeit, warum sie manches geändert haben, neue Ideen, neue Tendenzen, niemand hat solch ein Background an Wissen ( und gibt es auch noch preis), solch eine Fundus an wissenschaftlicher Belegbarkeit der Verhaltensweisen. Und keiner spielt mit so offenen Karten wie Bart.

Man gibt Bart nicht einfach seinen Hund in die Hand,… er lernt es dir, damit du es kannst, und er überlässt dir die Entscheidung, aber auch die Verantwortung für deinen Hund.

Hund beißt , Katze kratzt, Pferd tritt, so bin ich vorsichtig geworde in meinem Leben 

Wenn er etwas sieht oder erklärt, was nicht funktioniert, ist er höflich und versucht zu vermitteln zwischen blockierten Menschenhirn und Lerngesetzen.

...er wird es nie machen gehen, heute nicht, morgen nicht, nicht im ganzen Leben...

Nun endet Barts Zeit der Seminare für jedermann, darüber bin ich sehr traurig, er wird nur noch seine Training Schule betreiben, Gold, Silber, Bronze, die nun einem deutlich kleineren Kreis zu Verfügung stehen wird.

...Meine Passion ist tot, nun ist es ein Job, der mir sehr viel Spaß macht...

Ich bin so froh und glücklich, meine Zeit mit Bart gehabt zu haben, schade für die vielen, die Ihn und seine Seminare nicht mehr erleben können.

Es mag für einige zu theatralisch klingen, aber es fühlt sich für mich an wie ein kleiner Tod, ein stiller Abschied, von einem der besten Seminaristen in der Hundeausbildung!!

PS: „ Bart, du sagtest damals“.. Anuk wird das Apportieren in drei Monaten auf dem Tisch lerne, denn ich denke, du hast viel verstanden dann ein schiefes Lächeln von dir,…;-))“ heute ist sie 8 Jahre und es ist noch genau so gut wie damals, weil wir beide es verstanden haben, … that´s it;-)

Danke Bart für alles

Claudia Philippi 03. Juli 2016

Jemand sagt mal zu Bart auf einem Seminar:

Bart, bei dir möchte ich doch gerne ein Hund sein, obwohl du für deine Hunde ein Kompromissloser Diktator, und angebeteter Gott bist. Aber die Hunde machen es mit Leib und Seele, und fühlen sich frei dabei.

Ja es ist wohl wahr, Grenzen und Konsequenzen in der Ausbildung geben unseren Hunden, die größte mögliche Freiheit, in der zivilisierten Welt.

Nur wer gehorsam ist, darf ohne Leine laufen, nur wer souverän in seiner Umwelt lebt, darf überall mit hin…eigentlich ;-))