Warum Ausbilden
Eigene Gedanken zu diesem großen Thema:
Schon bei meinem ersten Schäferhund wusste ich, ich wollte es anders machen wie auf dem Hundeplatz, viel zu oft hatte ich beobachtet, wie Hunde gestresst, überfordert oder vollkommen falsch behandelt wurden.
Ich wollte auf keinen Fall, Feuergräben in die Wiesen legen und meinem Hund auch noch helfen, diese zu finden, Warum auch, der Hund hat die bessere Nase.
Ich wollte auf keinen Fall, in der Sparte Unterordnung nach dem Motto „pariere oder krepiere“ vorgehen. Warum auch, der Hund hat ein sehr hohes Rangordnungsbestreben.
Und im Schutzdienst wollte ich auf keinen Fall, die Kommandos so schreien, wie manche Hundeführer, auch wollte ich auf bestimmte Maßnahmen verzichten, um einen Hund in hohen Reizlagen im Griff zu haben. Warum auch, der Hund ist der bessere Egoist!
So stand ich da, in mitten der alten erfahrenen Hundlergarde, hatte viele Ideen, ein gutes Bauchgefühl, einige Ansätze, aber man forderte Argumente von mir, um die Ausbildung zu ändern.
So habe ich mir angewöhnt, viel zu beobachten, selber Helfer zu machen und über den Tellerrand zu schauen. Andere OG´s und Seminare von verschiedenen Ausbildern wurden besucht. Über die SV Akademie haben wir die Lizenz zum Ausbildungswart und zum Zuchtwart abgelegt.
Dabei habe ich festgestellt, niemand der „großen“ Ausbilder hat das Rad neu erfunden. Die Lerngesetze lassen jedoch je nach Ausbilder unterschiedliche Prioritäten in den einzelnen Übungen zu. Moderne Ausbildung nimmt die Übungen auseinander, und übt die einzelnen Schritte, um dem Hund eine optimale Möglichkeit zu bieten, perfekt zu lernen, zweitens begrenzt man dadurch, das Kennen lernen von nicht effektiven Wegen.
Jeder Ausbildungsweg der schlüssig ist, zu den Lerngesetzen eines Hundes passt und auf ein Fundament zurückgreifen kann, ist für mich Hundeausbildung auf hohem Niveau!
Seit Eick von Haus Leica 1996 mein Hundesportleben eröffnet hat, versuche ich ständig mein Wissen zu erweitern, Worte und Erklärungen zu finden, Argumentationen zu haben, Ausbildung fair und erfolgreich ausüben zu können.
Seit unserer Begegnung auf einem Fährtenseminar 2003 trainieren wir nun gemeinsam.
Ich kann nicht sagen, dass wir eine spezielle Ausbildungsmethode haben, dafür haben wir zu verschiedene Hunde, aber wir haben unseren „roten Faden“ in Bart Bellon´s Kontaktmethode gefunden.
Bart fasst das, was sich in meinem Bauch abspielt, so einfach in Worte, das wir Gänsehaut bekamen, als wir Ihn das erste Mal mit seinem Hund sahen.
Die Schnittmenge der Hundetypen und Hundeführer ist unserer Meinung, in dieser Art und Weise der Ausbildung, am größten.
Einige Ausbildungsmodelle sind kompatibel, auch Quereinstiege sind möglich, jedoch braucht jeder einen roten Faden für sein individuelles Team im Hundesport.
Bei uns finden sich einige Elemente in A, B, C anderer Ausbilder, die wir mit unseren kombiniert haben. Alles geht und wenn es gut ist, wird der Hund „krachen“ gehen, sprich ein Kracher werden ;-)!
Ein paar eigne Worte zu…
Um die Kontaktmethode, von Bart Bellon und seinem“ Prostaff“ Team kennen zu lernen, besteht die Möglichkeit verschiedene Seminare zu besuchen, die eine Basis zum Verständnis der Lerngesetze des Hundes und den Auf und Abbau von Hilfsmitteln behandelt.
Hier eine Kurzbeschreibung des Inhaltes
1) Zuckerbrot & Peitsche (Grundseminar):
Übergang von manueller/mechanischer Arbeit auf humane, tierschutzfreundliche, effektive Hundeausbildung.
Wie lernt ein Hund, Verknüpfungen, positiv-negativ Lernen, Tischarbeit. Aktivierungen usw.
Eigentlich versucht der Titel auszudrücken was entscheidend ist, nämlich dass man kein Tier nur mit Zucker, oder nur mit Peitsche ausbilden kann.
Kontaktmethode definiert die Kommunikation und den Körperkontakt der Teampartner während der Ausbildung.
Eine harmonische Balance mit gegenseitigem Respekt für den Hund vom HF und umgekehrt.
Konsequente effektive Ausbildung heißt ein belastbares Team zwischen Mensch und Tier zu schaffen.
Zu Beginn wird jedes erwünschte Verhalten belohnt, sehr viel positive Reize, gleichzeitig arbeitet man mit Kommando Verstärkern, ein unterschwelliger "Verstärker", (nicht richtungweisender Zupf an der Leine) zusätzlich wird mit positiven Aktivierungen gearbeitet, so hat man das Bindeglied zwischen Positiv und leicht Negativ.
Diese Verknüpfung benötigt man bei der modernen Hundeausbildung, die technisch perfekt, präzise, schnell und voller Ausstrahlung und vor allem, jederzeit abrufbar sein soll.
Da Körperkontaktpunkte mit Leinenarbeit und Kommandos verknüpft werden, hat man ein Fundament worauf man zurückgreifen kann, ohne den Hund zu überlasten. Arbeitsbereitschaft wird aus der Balance zwischen Konzentration und Motivation geschöpft. Ein aktiver Hund lernt Konflikt Management, der Hundeführer lernt Energie Management.
Der Hundeführer hat in dieser Art von Basisausbildung großen Spielraum, in welche Richtung er später absichern will, ohne, dass das Vertrauen vom Tier verloren geht.
Und sollte man diese Art der Ausbildung als Mensch nicht so richtig leben können, hat man nichts kaputt gemacht, sondern bestenfalls Zeit verschenkt.
Im Gegensatz zu einigen anderen Methoden, wo das Vertrauen schon beschädigt wurde.
Wenn man Bart live mit seinem Hund erlebt, kann jeder für sich entscheiden, ob das eine Art, der Ausbildung ist, die man selbst leben und ausbilden kann.
Claudia Philippi